Text zur Videobotschaft Nr. 7: Social Distancing

Mirjam, die Schwester von Mose, bekommt die gefürchtete Krankheit Lepra (4. Mose 12,10-15). Mose, ihr Bruder, betet für sie und Gott heilt seine Schwester. Trotzdem muss Mirjam gemäss den Vorschriften im 3. Mose Buch 13,1-44 sieben Tage lang ausserhalb des Lagers der Israeliten unter Quarantäne ausharren, um zu überprüfen, ob die Heilung tatsächlich stattgefunden hat. Sieben Tage lang bedeutet, dass sie auch die Sabbatversammlungen mindestens einmal verpasst hatte.

Soziale Distanzierung ist also eindeutig ein biblisches Mittel gegen ansteckende Krankheiten, und diejenigen, die der Bibel folgen, sollten keine Bedenken haben, sie unter der gegenwärtigen Situation zu beobachten, selbst wenn sie Versammlungen zur Anbetung vermeiden müssen.

Es gibt natürlich einen grossen Unterschied zwischen den in der Bibel beschriebenen Ereignissen und der heutigen Situation. In der Bibel waren es die Infizierten, die sozial isoliert wurden, bei der jetzigen Krise sind es die Gesunden.

Einige von uns stellen deswegen die Politik unserer Regierungen in Frage. Das Infrage stellen ist grundsätzlich gesund. Ich möchte aber trotzdem ermutigen, die jetzigen Einschränkungen weiterhin zu unterstützen. Auch wenn wir deswegen alle ungeduldig werden. Ein wichtiger Grund für diese Unterstützung ist, dass die jetzigen Einschränkungen vorübergehend sind. Genau wie bei den Vorschriften zur Zeit von Mose und Mirjam wissen auch wir, dass unser Staat die Notlage zu Ende bringen wird. Deswegen können wir mit gutem Gewissen ein Versammlungsverbot zu Gunsten der Schwachen und Gefährdeten in der Gesellschaft unterstützen.

Inzwischen machen wir unsere Erfahrungen mit virtuellen Meetings. Möglicherweise hast du Ideen bekommen, die wir in Zukunft, nachdem das Versammlungsverbot aufgehoben wird, einsetzen können. Falls ja, würde ich gern von dir hören.

Auch heute, fast 7 Wochen nach dem ursprünglichen Versammlungsverbot, möchte ich nochmals aufrufen, die Wochenmails von unseren Gemeindeleitungen zu lesen. Diese werden meistens donnerstags oder freitags verschickt. Sie helfen uns, Gemeinschaft in ausserordentlichen Zeiten zu pflegen.

Gottes Segen wünsche ich weiterhin. Wir bleiben im Gebet verbunden.

 

Paul Wright Reigoldswil. 30. April 2020