Personelle Veränderungen

Ben Bornowski hat uns nachfolgende E-mail Nachricht zukommen lassen:

Liebe Gemeinde Aarau,

Als Prediger von Hunzenschwil und Reinach diene ich nun bereits fast 2,5 Jahre im Bezirk. Nachdem Paul auf Ende Mai in Pension gehen wird, sah die Planung vor, dass ich mit der Erweiterung meines Aufgabenfeldes die vier Gemeinden im Bezirk übernehme und in absehbarer Zeit auch durch einen weiteren Kollegen unterstützt würde.

Die Wahl meiner Zeitform lässt bereits darauf schliessen, dass dies nicht wie geplant vonstattengehen wird. In den vergangenen Wochen bzw. in den letzten 1,5 Monaten waren wir als Familie im Prozess über einen Ruf nachzudenken, der einige Veränderungen mit sich bringt.

Die vergangenen Jahre haben mich in meiner noch jungen Laufbahn als Prediger vieles lernen lassen. Ich konnte in verschiedenen Bereichen Erfahrung sammeln und auch die Betreuung der zwei Gemeinden hat meinen Horizont um einiges erweitert. Ich bin dankbar für dieses Lernfeld; das gemeinsame Bauen am Reich Gottes und das persönliche Wachsen, das sich dadurch eingestellt hat, ist für mich durchaus positiv zu bewerten.

Die mir angebotene Stelle hat uns gedanklich bewegt, weil sie mich dazu einlädt, einerseits meine Fähigkeiten und Stärken mehr in den Fokus zu nehmen, andererseits mich aber auch weiter wachsen lässt.

Wir haben uns daher als Familie entschieden, diesen Schritt zu wagen und weiterzuziehen. Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir damit die Gemeinden im Bezirk und auch die Vereinigung vor einige Herausforderungen stellen. Die Planungen für eine langfristige Betreuung im Bezirk ist schon seit einiger Zeit im Gange und möglicherweise habt ihr euch als Gemeinde schon darauf eingestellt bzw. mit uns als Familie gerechnet.

Ich möchte mich daher an dieser Stelle entschuldigen, diese Erwartungen zu enttäuschen, doch bitte auch um Verständnis für unsere Entscheidung, die wir uns nicht leicht gemacht haben.

Vorweg möchte ich sagen, dass die Entscheidung, dem Ruf zu folgen, sich nicht damit erklären lässt, dass wir uns als Deutsche hier in der Schweiz nicht wohlfühlen. Im Gegenteil – wir wohnen in einem kleinen, süssen Dorf, schätzen die Nähe zum Hallwilersee und haben darüberhinaus auch in den Gemeinden das Gefühl des «Angenommen seins» und «Fuss fassen“ gehabt. Unsere Entscheidung – lasst mich dies mit Nachdruck sagen – hat daher in keiner Weise mit Flucht, Unzufriedenheit oder Unwohlsein zu tun.

Es ist vielmehr das Empfinden, dass Gott uns an einen neuen Ort mit neuen Aufgaben ruft. Der Vereinigungsausschuss hat über unseren Ruf befunden und lässt uns, wenn auch schweren Herzens, ziehen. Wir sind auch für diese Wertschätzung dankbar. Dankbar darüber, dass wir als Teil der DSV geschätzt werden, aber auch darüber, dass unser Ruf akzeptiert wird und auf Verständnis trifft.

Der genaue Zeitpunkt für unseren Wechsel ist noch nicht datiert – Voraussichtlich verlassen wir den Bezirk Anfang Herbst und siedeln dann nach Darmstadt, Deutschland um. Dort werde ich zukünftig zu 50% in der Jugendabteilung als Bildungsreferent für die Jugendlichen überregional zuständig sein und weitere 50% als Jugendprediger auf Gemeindeebene in der Adventgemeinde Marienhöhe für die Jugendarbeit zuständig sein.

Dieser Schwerpunkt „Jugend“ liegt mir sehr am Herzen und daher hat unsere Entscheidung vor allem auch mit meinem zukünftigen Tätigkeitsfeld zu tun. Und wie oben beschrieben, sehe ich, dass Gott mich an einen Ort ruft, wo meine Stärken ausgebaut, aber auch an meinen Wachstumsbereichen gearbeitet werden kann.

Für den Bezirk gibt es ebenfalls eine Perspektive. Wenn Paul Ende Mai in Pension geht, übernehme ich, wie geplant, erst einmal die Verantwortung für die 4 Gemeinden im Bezirk. Die Vereinigung bzw. der Vereinigungsausschuss arbeitet momentan daran, eine Lösung zu entwickeln, um den Bezirk weiterhin in guter Hand zu wissen. Wie diese Lösung aussieht, ist noch im Prozess. Wir bitten euch an dieser Stelle um Geduld, aber vor allem auch um Gebet um Weisheit, damit der VA von Gott geführt sein darf und gute Entscheidungen trifft.

Sicher birgt die zukünftige Situation für den Bezirk eine gewissen Unsicherheit, doch ich bin zuversichtlich, dass ihr als Gemeinde in eurer Autonomie und Agilität diese Herausforderung bewältigen und in eurem Dienst, Gemeinde zu sein, vorangehen gehen könnt. In den Mai-Sitzungen der Ausschüsse werden wir uns gemeinsam über die Veränderungen diskutieren und uns austauschen.

Gerne stehe ich euch für Fragen, die wir durch unsere Entscheidung aufgeworfen haben, zur Verfügung. Zögert bitte nicht, euch bei mir oder auch Paul zu melden.
Auch die Vereinigung steht euch selbstverständlich zu Verfügung.

Ich entschuldige mich, dass ich euch diese Entscheidung nicht persönlich übermittle – um euch jedoch zeitgleich diesen Entscheid zu kommunizieren, habe ich diesen Weg gewählt.

Wir hoffen auf euer Verständnis und verbleiben in dem Wissen, dass Gott sein Werk in der Hand hält.

Bis zu unserem Abschied im Herbst sind es noch ein paar Monate. Bis dahin stehe ich euch selbstverständlich zur Verfügung.

Gott mit Euch.

Ben