Text zur Videobotschaft Nr. 8

In der Nähe von der Stadt Jericho gibt es eine Hügellandschaft mit dem französischen Namen «Mont de la Quarantaine». Dieses bergige Gebiet ist öde und ist traditionell das Gebiet, in dem Jesus 40 Tage lang zurückzog, um zu fasten und sich auf seinen Dienst vorzubereiten. Jesus soll hier in selbst auferlegte Quarantäne fast 1 ½ Monate verbracht haben.

Obwohl die Quarantäne, die wir in den letzten 2 Monaten erlebt haben, ganz anders ist als die Einsamkeit, die Jesus erfuhr, haben wir einen kleinen Einblick in die psychische Belastung, die Isolation verursachen kann bekommen.

Jack Stuster ist ein Isolationsforscher, der ein Buch über Menschen, die isoliert gelebt haben schrieb. Er schreibt z.B. von einer antarktischen Forschungsstation, in der sieben von acht Teammitgliedern nacheinander einen Nervenzusammenbruch erlitten haben. Er berichtete von einem Astronauten, der auf der Internationalen Raumstation ISS von einer Art Depression schrieb. „Es gibt nichts, was mich aufmuntern kann“, notierte der Astronaut in seinem Tagebuch.

Wir denken oft, dass es der Hunger vom Fasten war, der Jesus in der Wüste schwächte. Doch Jesus wurde auch aufgrund des psychischen Drucks der Isolation geschwächt.

Wieso hat Jesus das durchgemacht? Damit er in allem versucht wird, wie wir aber ohne Sünde, lesen wir als Antwort im Hebräer 4,15). Auf dem Berg der Versuchung lernte er auch die psychische Belastung der Isolation kennen.

So, wenn wir mit «Social distancing» ungeduldig werden, denken wir daran, dass Jesus dieses Gefühl auch kennt, ohne ungeduldig zu werden.
Lasst uns um die Geduld, die er erwiesen hat auf dem Mont der la Quarantäne bitten. Lenken wir unseren Blick auf ihn.

Auch heute, 2 Monate nach der Einführung des Versammlungsverbots möchte ich aufrufen, die Wochenmails von unseren Gemeindeleitungen zu lesen. Diese werden meistens donnerstags oder freitags verschickt. Sie helfen uns Gemeinschaft in ausserordentlichen Zeiten zu pflegen.

Gottes Segen wünsche ich weiterhin. Wir bleiben im Gebet verbunden.

 

Paul Wright Reigoldswil. 14. Mai 2020